ZUR GESCHICHTE
Die erste urkundliche Erwähnung von Kirche in Reichenbach stammt aus dem Jahre 1212.
Auf einem Felsplateau oberhalb der ersten Reichenbacher Kirche entstand dann auch die Stadt.
1634 ging das Patronat der Kirche an den Stadtherren Joseph Lewin Metzsch über,
der mit Luther in direktem Kontakt stand und sich für die Reformation einsetzte.
Neben dem zentralen, inhaltlichen Anliegen der Reformation (solus Christus, sola scriptura, sola fide, sola gratia – Allein Christus, allein die Schrift, allein der Glaube, allein durch Gnade) wurde auch der Gedanke des allgemeinen Priestertums der Gläubigen aufgegriffen, wobei die »dritte Form des Gottesdienstes«,
nach Martin Luther, Einleitung zur Deutschen Messe (1525), besonders zu betonen ist.
Anfang des 20. Jahrhunderts war die Zahl der Gemeindeglieder in Reichenbach auf über 30.000 Protestanten angestiegen,
so dass man sich am 01.08.1916 nach zähem Ringen zur Trennung der Kirchgemeinden
in die ev.-luth. Kirchgemeinde Trinitatis und die ev.-luth. Kirchgemeinde Peter-Paul entschloss.
In knapp hundert Jahren verringerte sich die Zahl der Gemeindeglieder jedoch wieder auf knapp 3000.
Heute gibt es darum wieder eine Ev.-Luth. Kirchgemeinde Reichenbach.
1857 wird der erste öffentliche kath. Gottesdienst in Reichenbach gehalten.
Ab 1858 erhält die kath. Gemeinde die Erlaubnis einmal jährlich ihren Gottesdienst
in der damaligen Gottesackerkapelle Trinitatis zu erteilen.
Später wurde eine Fabrikhalle gekauft. Um 1900 gibt es 400 Katholiken in Reichenbach.
1927 wurde die Marienkirche fertiggestellt und geweiht.
Die Wurzeln der Landeskirchlichen Gemeinschaft liegen im Barockpietismus.
Stärker noch zeigen sich die Verwurzelungen im Inhaltlichen:
So wurden in der Gemeinschaftsbewegung die so genannte »collegia pietatis« als kleine Gruppen,
die sich außerhalb des Gottesdienstes in der Kirchgemeinde zu Bibellektüre und Gebet treffen, heimisch.
Die Erweckungsbewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die im
Methodismus wurzelnde Heiligungsbewegung beeinflusste die Gemeinschaftsbewegung
Der erste methodistische Gottesdienst in Reichenbach war eine reine Männerzusammenkunft und fand im Oktober 1870 statt. Anlässlich einer Geschäftsreise wurde der Tuchmacher Günther aus Reichenbach zu einem Gottesdienst der methodistischen Gemeinde in Zwickau-Planitz eingeladen. Gottes Wort traf ihn.Pastor Zimmer aus Plauen, der dieses Gebiet bediente, besuchte den Angesprochenen zu Hause. Beiden Männern wurde klar, dass sie im Auftrag Jesu Christi die Arbeit der Methodistenkirche in Reichenbach aufzunehmen hatten. Sie luden gemeinsam in der Stadt zum ersten Gottesdienst ein,
der in der Wohnung des Herrn Günther stattfand.
Die Entstehung der apostolischen Gemeinde fällt in die Zeit um 1893,
als die Tochter einer Reichenbacher Familie durch einen Gottesdienstbesuch
in der neuapostolischen Gemeinde in Greiz zum Glauben kam.
Im Jahre 1921 kam es zur Gründung der reformiert-apostolischen Gemeinde in Reichenbach
mit einer Rückbesinnung auf biblische Werte.
1994 fusionierte die Gemeinde mit der Apostolischen Gemeinschaft,
die eine ähnliche Geschichte kennt und nennt sich seitdem Apostolische Gemeinde Reichenbach.
Im 20. Jahrhundert kam es auch für einige Jahrzehnte zum
Bestehen einer Advent- und einer Baptistengemeinde in Reichenbach.
1990 kam es zur Gründung einer ersten unabhängigen charismatischen Freikirche in Reichenbach.
Zunächst unter dem Namen Evangelische Gemeinde Reichenbach.
Kern dieser Gründung war ein Studentenkreis der Textilingenierschule am Ort.
Mitglieder der Jungen Gemeinde und andere interessierte Christen kamen dazu.
Die Gemeinde entwickelte eine überkonfessionelle Arbeit in einer ehemaligen Fabrik
der Vogtlandstoffe Reichenbach und trug dann den Namen Gemeinde im Christlichen Zentrum Reichenbach.
Später wurde diese überkonfessionelle Arbeit einem breiten ökumenischen Trägerkreis übergeben,
der sich als CVJM Fabrik etablierte. Die Gemeinde siedelte sich kurz danach als
Gemeinde Offenes Haus im Neubaugebiet RC West an.
Aus dieser Gemeinde entstand bereits 1998 die Jesusgemeinde Reichenbach.
© Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Reichenbach. Gnadauer Gemeinschaftsverband. Ev.methodistische Kirche in Reichenbach. Apostolische Gemeinde Reichenbach
2016